Reflux und Sodbrennen
Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), allgemein bekannt als Sodbrennen, entsteht, wenn Magensäure häufig in die Speiseröhre zurückfließt. Dies verursacht ein brennendes Gefühl in der Brust, das oft nach dem Essen auftritt und sich im Liegen verschlimmert. Andere Symptome können Schluckbeschwerden und chronischer Husten sein. Die Diagnose erfolgt durch eine Anamnese der Symptome, gegebenenfalls ergänzt durch eine Magenspiegelung oder einen Säuretest. Die Behandlung umfasst Lebensstiländerungen wie Gewichtsabnahme und das Vermeiden bestimmter Nahrungsmittel und Getränke. Medikamentös werden oft Protonenpumpenhemmer eingesetzt, die die Magensäureproduktion reduzieren.
Aufgaben der Magensäure
Magensäure spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, indem sie die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt und sie für die weitere Verdauung vorbereitet. Sie trägt auch maßgeblich zur Abwehr von Bakterien und Keimen bei. Die Magensäure besteht aus Salzsäure, einem Bestandteil des Magensafts, dessen pH-Wert zwischen 1,0 und 1,5 liegt. Produziert wird sie in speziellen Drüsenzellen der Magenschleimhaut, den Belegzellen, deren Produktion bei Bedarf gesteigert wird.
Reize, die die Abgabe von Magensäure aktivieren sind unter anderem:
- Sinneseindrücke wie der Geruch oder Anblick von Speisen
- Die Dehnung des Magens bei der Nahrungsaufnahme
- Die Freisetzung spezifischer Hormone
Während der Verdauung unterstützt die Magensäure den Magen, indem sie die Nahrung aufspaltet und wichtige Nährstoffe wie Kalzium und Vitamine freisetzt. Die im Magensaft enthaltenen Verdauungsenzyme werden durch die Magensäure aktiviert und setzen den Abbau des Speisebreis fort. Zusätzlich greift die Magensäure Bakterien und Keime an und tötet die meisten Krankheitserreger ab. Allerdings kann sie einige wenige, wie das Bakterium Helicobacter pylori, nicht vollständig abtöten. Dieses Bakterium kann im Magen überleben und zu Beschwerden wie Sodbrennen oder Magenschmerzen führen. Langfristig kann eine Infektion mit Helicobacter pylori auch zu ernsthafteren Erkrankungen wie Gastritis oder Magengeschwüren führen.
Ursachen und Symptome
Reflux und Sodbrennen entstehen, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Dies kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie zum Beispiel Übergewicht, fettreiche Mahlzeiten, Stress oder bestimmte medizinische Bedingungen wie eine Schwäche des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Weitere mögliche Ursachen sind eine gestörte Magenentleerung und ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie).
Typische Symptome sind ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen und ein unangenehmer Geschmack im Mund. Manchmal können auch Husten, Heiserkeit und Schluckbeschwerden auftreten. Wenn diese Beschwerden häufig oder sehr stark sind, spricht man von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Es ist wichtig, die Ursachen zu kennen und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen, da GERD langfristig zu ernsthafteren Komplikationen wie Entzündungen der Speiseröhre, Geschwüren oder sogar Speiseröhrenkrebs führen kann.
Unser Leistungsspektrum
In unserer Praxis für Gastroenterologie in Gelsenkirchen liegt unser Fokus darauf, Ihre Beschwerden durch Reflux und Sodbrennen dauerhaft zu lindern. Dafür ist es wichtig, die genaue Ursache Ihrer Symptome zu ermitteln, was eine umfassende Diagnostik erfordert.
Magenspiegelung (Gastroskopie)
Der erste Schritt zur Diagnose ist in der Regel eine Magenspiegelung. Diese Untersuchung ermöglicht es uns, den Zustand Ihrer Speiseröhre, Ihres Magens und Ihres Zwölffingerdarms genau zu betrachten und mögliche Schäden oder Entzündungen zu identifizieren.
Für die Behandlung von Reflux und Sodbrennen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:
Medikamentöse Behandlung
Viele Patienten finden Linderung durch die Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI). Diese Medikamente reduzieren die Säureproduktion im Magen und helfen so, die Symptome zu kontrollieren und die Heilung zu fördern.
Ernährungsumstellung
Oft kann eine Anpassung der Ernährung ebenfalls sehr wirkungsvoll sein. Unsere Ernährungsberater unterstützen Sie dabei, Nahrungsmittel zu identifizieren und zu vermeiden, die Ihre Symptome verschlimmern, und helfen Ihnen, eine magenfreundliche Diät zu entwickeln.
Operative Behandlung
In einigen Fällen kann eine Operation notwendig sein, um die Ursache Ihrer Beschwerden zu beheben. Für diese Eingriffe arbeiten wir eng mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen zusammen, wo spezialisierte Chirurgen Sie weiterbehandeln.
Unser Ziel ist es, Ihnen eine maßgeschneiderte und effektive Behandlung zu bieten, die Ihre Lebensqualität verbessert und Ihre Beschwerden dauerhaft lindert. Unser erfahrenes Team steht Ihnen dabei jederzeit zur Seite und begleitet Sie auf dem Weg zu einem beschwerdefreien Leben.